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Adopter, Discoverer, Frontrunner und was beim Digitalisierungsgrad entscheidend ist.
Von März bis Mitte Juni 2020 wurde mit über 1.000 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum eine Online-Erhebung durchgeführt. Befragt wurden Mitarbeiter und Leitungsebene aus allen Branchen und Unternehmensbereichen. 671 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten ausgewertet werden. Drei Unternehmenstypen haben sich in Bezug auf den digitalen Reifegrad herauskristallisiert: Adopter, Discoverer und Frontrunner.
Das Unternehmen jedes Befragten wurde basierend auf einem Scoring-Modell dem Grad der Digitalisierung von 0 (keine Anstrengungen) bis 3 (maximaler Fokus auf Digitalisierung) zugeordnet. Im Ergebnis haben sich drei Cluster mit unterschiedlichen Digitalisierungsgrad herausgebildet. Das Cluster zwischen 0 bis 1,3 – die Adopter, das Cluster größer 1,3 bis 1,9 – die Discoverer und das Cluster mit einem Reifegrad über 1,9 bis 3 – die Frontrunner. Mit 51% ist die Masse der Umfrageteilnehmer in einem Unternehmen tätig, dass den Discoverern zugeordnet ist; 24% gehören zu den Frontrunnern und 25% sind den Adoptern zuzuordnen.
Woran Sie Adopter, Discoverer und Frontrunner erkennen
Die Frontrunner, als Gruppe mit dem höchsten Digitalisierungsgrad, treiben die Digitalisierung in allen Bereichen mit Investitionen sehr stark voran und gehen im Rahmen dessen stets strategisch vor. Entsprechend stark ist auch der Arbeitsalltag durch Digitalisierung beeinflusst und die Unternehmenskultur durch die zentrale Bedeutung von Daten geprägt.
Als Gruppe mit einem mittleren Digitalisierungsgrad haben die Discoverer die Bedeutung von Daten erkannt und investieren bereits gezielt in Initiativen, allerdings nicht mit höchster Priorität. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio ist digital geprägt und die Veränderungen sind auch im Arbeitsalltag deutlich spürbar. Zudem ist deren Handeln überwiegend strategisch ausgerichtet, eine Roadmap für Digitalisierung ist meist vorhanden.
Bei den Adoptern, der Gruppe mit dem niedrigsten Digitalisierungsgrad, haben Investitionen in Digitalisierungsinitiativen nicht die höchste Priorität und werden selten strategisch angegangen. Dies gilt auch für die Bedeutung von Daten, welche eher selten als wertvolles Wirtschaftsgut im Unternehmen gesehen werden. Entsprechend gering sind auch die digitalen Einflüsse auf deren Angebotsportfolio sowie die Veränderung des Arbeitsalltags.
Chancen der Digitalisierung werden verschieden bewertet
Adopter sehen die Hauptpotenziale vorrangig in den internen Prozessen. So beziehen sich deren Fokusthemen beispielsweise auf eine höhere Prozesseffizienz oder eine verbesserte Unternehmenssteuerung.
Frontrunner scheinen interne Hürden bereits überwunden zu haben und widmen sich vermehrt der Realisierung komplexerer Chancen. Dazu zählen der Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle sowie Initiativen zur Umsatzsteigerung oder Produktindividualisierung.
Discoverer zeigen in ihrer Chancenwahrnehmung, dass sie sich inmitten des digitalen Transformationsprozesses zwischen Frontrunner und Adopter befinden. In ihrem Fokus liegen bereits vermehrt komplexere Aspekte wie beispielsweise digitale Geschäftsmodelle, aber auch intern gerichtete Themen wie die Prozesseffizienz oder eine verbesserte Unternehmenssteuerung haben noch ein großes Gewicht.
Veränderungen bei Produkten und Dienstleistungen korrelieren mit dem Digitalisierungsgrad
Produkte und Dienstleistungen verändern sich durch die technologischen Einflüsse der Digitalisierung! Diese Veränderung ist branchenübergreifend zu erkennen. Hinsichtlich der Digitalisierungscluster stechen besonders die Frontrunner und Discoverer als Vorreiter heraus.
Wie stark die technologischen Einflüsse die Produkte und Dienstleistungen bisher verändert haben, hängt durchaus mit dem Digitalisierungsgrad zusammen. Die Veränderungen sind umso größer, je höher der Digitalisierungsgrad ist. Während unter den Adoptern nur 40% von Produkt- und Dienstleistungsänderungen im Rahmen der Digitalisierung berichten, sind es bei den Discoverern bereits 84% und unter den Frontrunnern sogar 99%.
Smarte Zusatzservices sind allgegenwertig! Betrachtet man alle Befragten, bei denen die Digitalisierung zu Veränderungen von Produkten und Dienstleistungen geführt hat, dann geben durchschnittlich 76% an, dass ihr Unternehmen smarte Zusatzservices bereits etabliert hat. Digitalisierung birgt das Potenzial Produktlebenszyklen zu verkürzen! Bei der Umsetzung sind die Unternehmen jedoch noch etwas verhaltener. Mit positivem Beispiel gehen die Frontrunner voran, hier werden im Vergleich zu den Adoptern und Discoverern die Produktlebenszyklen mehr als doppelt so häufig verkürzt.
Datenmanagement ist unverzichtbar und bedingt Investitionen
Die Datennutzung verändert sich – Single Point of Truth und Freiheitsgrade sind gleichermaßen gefordert! Daten werden zunehmend demokratisiert – sie kommen unternehmensweit und in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz. Dies gilt auch für erweiterte Analysemethoden, die längst nicht mehr nur im Controlling ihren Einsatz finden. Die Vielzahl an Quellen (von interner Software und Applikationen über Hardware Devices, externe Daten bis hin zu Informationen aus sozialen Netzwerken) und Formaten sowie die veränderte Datennutzung erhöhen die Anforderungen an das Datenmanagement.
Es gilt daher, einen Single Point of Truth sicherzustellen, an dem Daten übergreifend der verschiedenen Quellen harmonisiert werden und den relevanten Nutzern zur Verfügung stehen. Als Fachbegriff für eine solche allumfassende Datenarchitektur hat sich im Markt der Begriff des Data Lakes etabliert. Ein zukunftsorientiertes Datenmanagement bedingt Investitionen! Dies haben Unternehmen aller Größen und Digitalisierungsgrade bereits erkannt, besonders jedoch die Frontrunner.
Digitalisierung benötigt eine Strategie
Damit digitale Transformationsprozesse erfolgreich ablaufen können, benötigt es eine Strategie. Für insgesamt 54% der Befragten wird die Erkenntniss, dass die Veränderungs- und Entwicklungsprozesse der Digitalisierung betreut werden müssen, als zentral bei der Digitalisierung in ihrem Unternehmen angesehen. Knapp jeder fünfte Befragte attestiert zudem das Fehlen einer Strategie und Ausrichtung als zusätzliche Herausforderung.
Je höher der Digitalisierungsgrad eines Unternehmens, desto eher ist eine Strategie vorhanden – nahezu alle Frontrunner sowie die Hälfte der Discoverer haben eine Strategie in ihrem Unternehmen etabliert. Eine klar und nachdrücklich kommunizierte Strategie ist erfolgreicher! Unternehmen, die ein Bewusstsein für die Inhalte sowie Aspekte einer Strategie schaffen sind erfolgreicher, denn dort wird die Strategie in den meisten Fällen gemäß Plan umgesetzt.
Organisatorische Verankerung und digitales Mindset bewusst machen
Es gibt kein allgemeingültiges Erfolgsrezept für die organisatorische Verankerung von Digitalisierung! Die Entscheidung, wo Digitalisierungsinitiativen innerhalb des eigenen Unternehmens verankert werden sollten, muss individuell betrachtet werden. Die Studie zeigt leichte Trends abhängig vom Digitalisierungsgrad. So liegt beispielsweise die Verantwortung bei steigendem Digitalisierungsgrad öfter innerhalb einer Stabstelle und seltener in der IT. Ebenso nimmt der Anteil virtueller Teams ab, je stärker das Unternehmen digitalisiert ist.
Fachabteilungen spielen eine wichtige Rolle bei Digitalisierungsinitiativen! Unabhängig von der organisatorischen Verankerung lässt sich feststellen, dass Domänenwissen einen wichtigen Bestandteil von Digitalisierungsinitiativen darstellt. Neben den technischen Skills ist vor allem auch Fachwissen notwendig, um Digitalisierung voranzutreiben.
So oder so müssen Firmen umdenken, um die Potenziale der Digitalisierung zu heben. Dazu muss ein digitales Mindset nachhaltig in die Kultur eingebettet werden. Adopter, Discoverer und Frontrunner haben dies bereits erkannt – insbesondere die Frontrunner scheinen diese Kulturveränderung bereits durchlebt zu haben.
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